Wie lange war es her dass sie hier war? 5 Jahre? Und nun steht sie mit ihrem Wagen vor dem Eingang dieses Ortes welcher ihr schon als Kind einen Schauer über den Rücken jagte. Sie kann es sich nicht erklären doch dieser Ort war ihr Unheimlich. Und mit den Jahren war es nicht besser geworden. Es hatte sich verschlimmert. Die Scheinwerfer ihres Wagens bestrahlen das große Schild auf dem deutlich der Name zu erkennen ist. Curtain Valley. Erinnerungen drängen sich mit Macht zurück in ihr Bewusstsein. Erinnerungen, welche sie schon lange vergessen glaubte. Doch nein sie waren noch da. Ein kleines Mädchen mit hübschen, braunen Haare, zusammengebunden zu zwei Zöpfen. Ein Helles Kleid welches im Winde weht sobald sie mit ihren nackten Füßen über die Gräser der Wiese läuft. Helles Kinderlachen welches abrupt verstummt als vor ihr 2 Wölfe auftauchen. Die Angst ist in den Augen des Mädchens zu erkennen, die Widerspiegelung der 2 Wölfe welche mit gebleckten Zähnen vor ihr stehen. Starr vor Angst, kommt kein Laut über die Lippen der 7 jährigen als die Wölfe auf sie zupreschen. In diesem Moment, kurz bevor die Wölfe sie erreicht haben, springt ein Mann zwischen sie und schießt mit seiner Flinte auf einer der Wölfe. Ein schmerzerfülltes Jaulen ist zu hören als der erste Wolf getroffen zu Boden geht. Der zweite schießt auf den Mann zu welcher ihr nur noch zuruft das sie laufen soll und sich nicht umsehen soll. Abgelenkt durch sie, schafft es der Wolf sich in seinem Arm zu verbeißen. Das graue Fell um seine Schnauze färbt sich rot und der Mann schreit vor Schmerzen auf. Das kleine Mädchen scheint wie aus einem Traum gerissen und dreht sich um. Panisch rennt es über die Wiesen, blickt sich nicht um und schafft es völlig erledigt das sichere Elternhaus zu erreichen. Als die Kleine sich beruhigt hatte, erzählte sie ihren Eltern alles. Es wurde eine Suche gestartet aber von dem Mann fehlte jede spur. Seit dem Tag ist sie nie wieder alleine irgendwo hin gegangen. selbst auf den Schulweg musste man sie begleiten. Mit den Jahren wurde sie älter und traute sich wieder alleine auf die Straße, und doch zuckt sie immer noch zusammen, sobald sie das Knurren eines Hundes hört.
Sie schüttelt ihren Kopf. Sie musste diese Gedanken vertreiben. Mit 21 ist sie von hier weg, hinaus in die Welt um abstand zu gewinnen. Ihre Eltern besuchte sie nur selten doch nun, nun wollte es das Schicksal so, das sie wieder hier landet. Ihr Vater ist gestorben und ihre Mutter brauchte sie nun mehr denn je. Tief atmet sie durch und startet erneut den Motor des Wagens. Die Handbremse gelöst, blickt sie sich noch einmal in der Dunkelheit um, bevor sie langsam anfährt um zu ihrem Elternhaus zu fahren.